Treffen der kleinen (Bochumer) Orte

Treffen der kleinen (Bochumer) Orte
Samstag, 27.04.2019, 15:00–18:00

Liebe Macher*innen der kleinen Bochumer Orte,

in den letzten Jahren hat sich erstaunliches in Bochum getan. Es haben zahlreiche neue Vereine öffentliche Räume geöffnet. Diese liegen einerseits in unterschiedlichen Stadtteilen und haben eine
unterschiedliche Praxis und Ästhetik. Dennoch scheint es über die vielen persönlichen Kontakte hinaus, viel Gemeinsames zu geben.

Alle Läden sind von unabhängigen Vereine getragen, sind explizit offen für  Menschen aller Menschen jenseits der Frage nach Einkommen, Herkunft, Religion, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Alle setzen sich für solidarische Praxen ein. Nirgendwo gibt es einen Verzehrzwang. In der Hinsicht sind es  nichtkommerzielle Orte. Viele probieren andere Logiken des Geben und Nehmens und Fragen der Nachhaltigkeit ernst.

Wir haben den Eindruck, wir stehen für eine andere Erzählung des Urbanen. Dies ist eine überraschende Entwicklung wirkte das Ruhrgebiet bis vor kurzem noch stark der Trauer nach dem verlorenen Ruhrgebiet vor: „Was tun bringt eh nix, aber woanders ist auch Scheiße“. Das alte Bochum
im Ruhrgebiet war ein Ort, der sicher für viele Menschen ein sicheres Auskommen, aber eher wenig Freiheit zum Ausprobieren und Ausbrechen bot. Nun scheinen immer mehr Menschen in Bochum (und auch den Nachbarstädten) nach dem Prinzip „Stadt selber machen“ für eine schöneres, bunteres und besseres Leben zu handeln.

Wie erlebt ihr diese Entwicklung? Mit den sozialen, kulturellen und politischen Praxen stehen wir in Bochum anscheinend nicht allein. Überall wachsen Initiativen, die sich solidarischen urbanen Praxen des Selbertuns verschrieben haben. Ganz spannend ist diese Entwicklung im Buch „Welt reparieren“ zusammengefasst, aus dem wir schon viel gelernt haben.

Die Idee unseres Projekts Botopia war zu Beginn verschiedene Initiativen aus diesem weiten Feld des  „urbanen Aktivismus“ zusammenzubringen. Das ist uns für unseren Laden gelungen. Nach fast einem Jahr wollen wir den engeren Draht zu anderen kleinen Orten suchen. Wir erhoffen uns voneinander lernen zu können. Vielleicht können wir manche materiellen Dinge (von Biertischen bis PA…) gemeinsam nutzen. Wir können uns auch vorstellen, neu entstehenden Projekten in anderen Stadtteilen in der Gründungsphase zu helfen oder gegenüber der offiziellen Stadt mehr um
Anerkennung und Förderung zu kämpfen.

Zuerst wollen wir euch aber besser kennenlernen. Darum laden wir zum gemeinsamen CafeNachmittag ein. Dort wollen wir allen Projekten die Möglichkeit geben sich kurz vorzustellen und Fragen an andere Projekte zu stellen. Im Laufe des Nachmittags sollen sich kleine Plauder/Austauschrunden bilden. Dann kann sich im Laufe des Nachmittags Ideen entstehen, wie wir in Verbindung bleiben oder was wir gemeinsames tun könnten.


Samstag, 27.4.2019
15 – 18 Uhr
im botopia.raum9
(um Kaffee & Kuchen…kümmern wir uns)